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Fußball

Wie Chelseas Cole Palmer Real Betis im Conference-League-Finale demontierte

Am Mittwochabend vollendete der FC Chelsea seinen Satz an europäischen Titeln, indem er Real Betis im Finale der UEFA Conference League mit 4:1 deutlich besiegte.

Die Blues sind nun der erste und einzige Klub, der Champions League, Europa League und Conference League gewonnen hat. Ein großer Teil dieses Erfolgs ist Cole Palmer zu verdanken, der die Wende im zweiten Durchgang einleitete – im Tarczynski-Stadion in Breslau.

Zur Halbzeit lag das Team von Enzo Maresca zurück, nach einem sehenswerten Treffer von Ez Abde – das war bereits das 13. Mal in 15 Spielen, dass Betis in der ersten Halbzeit ohne Gegentor blieb – ein Rekord in diesem Wettbewerb.

Und das, obwohl Chelsea in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit 67 % Ballbesitz hatte, jedoch nie wirklich gefährlich wurde.

Chelsea muss Rückstand aufholen

Es war das vierte Tor von Betis in den ersten 15 Minuten eines Conference-League-Spiels – nur Chelsea hatte mit fünf mehr. Zudem wusste Chelsea, dass Betis eine Bilanz von 7 Siegen, 4 Unentschieden und nur einer Niederlage hatte, wenn sie das erste Tor erzielten – ein Comeback schien also fast unmöglich. Die Fans quittierten den schwachen Auftritt mit Pfiffen.

Doch dann trat Cole Palmer auf den Plan.

Selten hat ein einzelner Spieler eine europäische Endrunde derart geprägt.

Mit seiner lässigen Spielweise verschaffte sich Palmer Zeit und Raum – ein großer Fehler für jede Defensive, denn der 23-Jährige ist auf engstem Raum brandgefährlich.

Palmer übernimmt die Kontrolle

Ein traumhafter, präziser Ball auf Enzo Fernandez in der 65. Minute brachte den Ausgleich – klassische Palmer-Qualität. In der Pressekonferenz sagte er: „Ich hatte einfach genug von Quer- und Rückpässen.“

Mit diesem Moment wendete sich das Spiel. Nur fünf Minuten später stand es 2:1: Wieder Palmer, der Jesus Rodriguez schwindlig spielte und Nicolas Jackson zum Führungstreffer bediente.

Sechs Ballkontakte im Strafraum von Betis – doppelt so viele wie jeder andere – und sieben erfolgreiche Dribblings unterstreichen Palmers Einfluss.

Dazu kamen drei Ballgewinne und zehn direkte Duelle mit Gegenspielern.

War Chelsea zu selbstsicher?

Vielleicht trat Chelsea mit zu viel Selbstvertrauen auf. Wer jedoch glaubt, ein Spiel im Vorbeigehen zu gewinnen, wird häufig eines Besseren belehrt.

Palmer entzündete nicht nur den Funken, sondern riss die gesamte Mannschaft mit. Er war der emotionale Anführer, der das Spiel an sich riss.

Mit 21 Pässen im letzten Drittel – gemeinsam mit einem Mitspieler am meisten – und einer Passquote von 84,2 % war Palmer ein ständiger Gefahrenherd.

Das 3:1 durch Jadon Sancho sieben Minuten vor Schluss war der endgültige Knockout. Doch Palmer hatte das Spiel längst entschieden.

Die Champions League kehrt zurück

Die Rückkehr in die Champions League ist gesichert – nun muss Chelseas Vorstand auf dem Transfermarkt die richtigen Entscheidungen treffen.

Trotz eines qualitativ starken Kaders tat sich das Team über weite Strecken der Saison schwer, Kontrolle auszuüben.

Timing wie ein Uhrwerk

Auch Palmer war zwischenzeitlich in einem Formtief. Vor dem Finale hatte er im Jahr 2025 nur drei Tore erzielt – alle in sieglosen Spielen – und zwei Assists geliefert.

Dass er genau jetzt wieder aufdrehte, spricht für seine Klasse und sein Gespür für große Momente.

Pep Guardiola wollte ihn angeblich nicht wirklich abgeben, tat aber auch wenig, um ihn zu halten. Angesichts der schwachen Saison von City dürften Klubführung und Trainer sich inzwischen ärgern.

Palmer seinerseits hat mit diesem Endspiel gezeigt, dass er bereit ist, die nächste Stufe zu erklimmen.

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